In den letzten Jahren haben sich einzelne Wohnräume komplett aufgelöst, um in fließenden Übergängen ineinander aufzugehen. Dank offener Architektur sind auch Flure und Treppenaufgänge in den Wohnraum integriert und werden zum Beispiel als Fläche für Möbel genutzt. Der Trend zur Transparenz macht selbst vor den Bereichen Bad und Schlafzimmer nicht halt. Gemeinsam mit dem Ankleideraum werden sie zu einer Raumeinheit.

Für viele Lebenssituationen bietet das offene Wohnraumkonzept Vorteile, denn es fördert das Zusammenleben, was insbesondere für Familien mit kleinen Kinder sinnvoll ist. Außerdem sieht es stylish aus und ist für das Feiern von großen Partys bestens geeignet.

Doch wo bleibt die Privatsphäre?

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Der Wunsch nach Geborgenheit uns Sicherheit nimmt in einer schnelllebigen Zeit deutlich zu und macht vor dem Rückzug aus der völligen Auslösung von Raumgrenzen und Wänden nicht halt.

Flexibilität und Individualisierung aber sind bei offener Raumaufteilung schwierig. Trotz modernster Haushaltsgeräte lässt sich auch ein gewisser Geräuschpegel nicht vermeiden und bei einer offenen Wohnkultur, ist es schwer, diesem zu entgehen. Vor allem die Kombination von Schlaf- und Badezimmer in ein sogenanntes „Bad en suite“ mit vollverglasten Flächen macht früher oder später nachdenklich. Wo bitte bleibt die Intimsphäre?

Lebensbereiche neu definieren

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Ein Schritt zurück vom Extrem Offenem Wohnen ist das „Broken plan living“. Der neue Trend aus den USA ist gleichzeitig eine Weiterentwicklung und ein Rückschritt des offenen Grundrisses. Er zeichnet sich durch eine Ansammlung kleinerer Zonen aus, die auf verschiedenen Ebenen entstehen. Möbel und Einrichtungsgegenstände definieren dabei die festgelegten Lebensbereiche und teilen so die grenzenlose Gesamtnutzung eines Raumes in neue Teilbereiche ein, die der Nutzung und Funktionalität viel näher kommen.

Darüberhinaus entstehen Bereiche, die der Persönlichkeit der Bewohner Ausdruck verleihen. Spielbereiche, Leseecken, Wirtschaftsräume und Arbeitsplätze werden fest definiert und bieten einen eindeutigen Verwendungsbereich.

Dadurch werden die räumlichen und sozialen Vorteile des offenen Wohnens beibehalten, aber Räume und Funktionen werden wieder unterschiedlich definiert.

Verschiebbare und drehbare Wände erlauben eine multifunktionale Raumnutzung. Mobile Kommoden und Bücherregale trennen zumindest optisch wieder einzelne Wohnbereiche und bieten zumindest einen Hauch von Privatsphäre.

Ideal für Familien, in denen Kinder älter werden und neue Bedürfnisse entwickeln.

Mit passenden Möbeln und gekonnten Abtrennungen Individualität ermöglichen

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